Die Mühle

 

Dieses Baudenkmal mit seinen schönen Tonnengewölben und Stickkappen stammt aus der Zeit der Spätgotik.

 

In dieser Mühle wurde das erste elektrische Licht produziert. Zuerst nur für Selbstzwecke, dann für Nachbarn und einige Häuser auf dem Raßberg, die für die Zuleitung selbst sorgten. Drehte sich das Mühlenrad schnell, gab es gutes Licht, bei langsamen Drehungen, schwaches. 1920 erstrahlte erstmals auch bei der Christmette elektrisches Licht.

 

Nachdem der letzte Anzbacher Müller Josef Schönbeck in den vierziger Jahren gezwungen war, seinen Betrieb einzustellen, verfiel die Mühle daraufhin in einen fast ein halbes Jahrhundert währenden Dornröschenschlaf. Nur dem Zufall ist es zu verdanken, dass sie wieder entdeckt wurde und zu einem attraktiven Anziehungspunkt der Gemeinde gemacht werden konnte.

 

Bei Beginn der Restaurierungsarbeiten wurde festgestellt, dass Feuchtigkeit, Holzwurm und Rost ein Zerstörungswerk begonnen hatten, das in absehbarer Zeit zu einem schleichenden, aber sicheren Verfall der Mühle geführt hätte. Nur die Initiative einiger Anzbacher zur Erhaltung der Mühle hat dies verhindert.

 

Anfangs schien die Arbeit an der alten Einrichtung ziemlich aussichtslos, da alles unter einer sich durch Jahrzehnte gebildeten Schmutzschicht lag. Was ursprünglich an Stofflichem vorhanden war - Säcke und Siebstoffe - hatten Mäuse und Ratten bis auf Fetzen zerfressen. In den Maschinen fanden sich Hornissenstöcke. Es stellte sich aber allmählich heraus, dass alles an Geräten und Maschinen noch vorhanden war, was damals, als der Betrieb eingestellt worden war, zur Verarbeitung von Getreidekörnern zu Schrot, Grieß und Mehl erforderlich gewesen war. Es war eine mühevolle Arbeit, um den größten Teil der Einrichtung in einen Zustand zu bringen, der sich sehen lassen konnte. Vieles musste in seine Bestandteile zerlegt, gereinigt, entrostet, konserviert und wieder zusammengebaut werden. 

 

Vielfach glich die Arbeit der an der Restaurierung beteiligten Mitarbeiter jener von Archäologen. So fand man z.B. unter einem Fußbodenestrich der jüngeren Vergangenheit einen Boden mit ganzen Mühlsteinen sowie Mauerfundamente, die aber wieder Rätsel um das frühere Aussehen der Mühle aufgaben.

 

Die Sanierung des weiteren Mühlenareals wurde 1997 in Angriff genommen. Der neu gegründete Dorferneuerungsverein, die Marktgemeinde und die Bevölkerung erarbeiteten ein Konzept, das durch den Architekten Dipl.Ing. Wolfgang Zehetner umgesetzt werden konnte. Rechtzeitig zur 1000 Jahr-Feier der Marktgemeinde im Sommer 1998 waren der neue Stadl, die Räumlichkeiten des heutigen Gastbetriebes und das erweiterte Hofareal fertiggestellt.

 

Der Hof der Mühle wurde im Jahr 2013 mit finanzieller Unterstützung des Mühlenkomitees mit Pflastersteinen versehen. Das gesamte Mühlenareal ist seitdem ein gern genutztes Veranstaltungszentrum mitten im Ortszentrum unserer Marktgemeinde.

 

Das Mühlenmuseum

 

Um die Mühle der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, war es notwendig, eine Reihe von Sicherungsmaßnahmen zu treffen. So wurden Deckenstützen eingezogen, Fußbodenteile ausgebessert und morsches Gebälk ausgetauscht. Auch die Beleuchtung wurde saniert. Derzeit findet eine weitere Sanierung des Mühlenmuseums statt.

 

In den Räumen der Mühle ist ein Heimatmuseum beherbergt, das gerne besucht werden kann. Nähere Informationen bezüglich Mühlenführungen erhalten Sie bei GGR Benedikt Peter unter 0699 15030377.